Key to your heart von AKIHIRO (Grüner Engel im Einsatz (Zoro ♥ Sanji?)) ================================================================================ Kapitel 1: Schlüssel zu deinem Herzen ------------------------------------- Ein kleiner One Shot, gewidmet all den Menschen, denen schon mal Folgendes passiert ist, und den netten Helfern. Ganz besonders dir, meiner . Warum, weißt du sicher ♥ [Ähnlichkeiten zu tatsächlichen Erlebnissen sind rein zufällig. Na klar. XD] ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Es war passiert. Ein Moment der Unachtsamkeit und schon saß er in der Klemme. Obwohl, genaugenommen befand er sich in der Hocke und verzweifelte stumm, während er wartete. Warum heute? Warum jetzt? Warum an so einem bitterkalten Tag wie diesem? Auch wenn jeder Tag ungeeignet und schrecklich wäre für eine Sache wie diese. Egal ob die Sonne schien, oder es wie heute stürmte, dass einem die Frisur völlig zerstört wurde. Jeder Tag war unpassend, um seinen Autoschlüssel im Auto liegen zu lassen, und es abzuschließen. Warum hatte er auch keine Zentralverriegelung? Sein Auto war zu alt. Doch sein Wagen hatte keine Schuld. Nein, der blonde, adrett gekleidete Mann hatte es sich selbst zuzuschreiben, in diesem Dilemma zu sein. Und das nur, weil er, mal wieder, nett zu einer Dame gewesen war. „Sanji-kun?“ „Ja, liebste Nami?“, säuselte er in sein Handy. „Es fällt mir nicht leicht, dich zu fragen…Aber würdest du mich von der Arbeit abholen, und mit in die Stadt nehmen?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme. „Aber selbstverständlich, Nami-lein~! Wann soll ich für dich da sein?“ Fast schon begann er, sich vor Verzückung um die eigene Achse zu drehen. „Ich bin um halb drei fertig. Du weißt ja, es dauert so lange bis meine Bahn kommt.“ Die Frau mit dem orangefarbenen Haaren hatte den Blonden schon um den Finger gewickelt, als dieser den Anruf angenommen hatte. Pünktlich machte er sich auf den Weg zu seiner „Angebeteten“, ihren Wunsch zu erfüllen. Nami hatte zwar selbst ein Auto, fuhr es aber selten, um Benzin zu sparen. Aber selbst diese knauserige Eigenart hielt Sanji nicht davon ab, ihr jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, und fast täglich seine Liebe zu gestehen. So ganz ernst waren ihm diese Worte allerdings nicht. Aber das waren sie noch nie gewesen. Es war einfach seine Art, Frauen so zu behandeln, als würde er in jede von ihnen verliebt sein. Er fuhr auf das Gelände der Firma, bei der Nami angestellt war. Sie wartete bereits auf ihn, und lächelte freundlich, als er auf einen der weiß umrandeten Parktaschen hielt. Schnell stieg sie ein, um dem heftigen Wind zu entkommen, und ließ sich in den weichen Sitz sinken. „Es ist so schön warm in deinem Auto“, sagte sie, und rieb sich mit den Händen über die Oberarme. „Ist es angenehm für dich, meine Liebe?“ „Perfekt, Sanji.“ In den nächsten Minuten folgte oberflächliches Geplauder über das Wetter, die Arbeit und Nebensächlichkeiten. Er kannte Nami schon einige Jahre, aber wirklich viel wusste er nicht über sie. Das wusste wohl niemand. Aber sie war nett und eine gute Freundin, sah man von ihrem Geiz einmal großzügig ab. „Da wären wir.“ Sanji hielt in einer kleinen Nebenstraße. Er stieg aus, und schloss die Fahrertür ab. Erster Fehler. Dann ging er um das Auto herum, und öffnete der Dame die Tür. „Dankeschön.“ Sie schenkte ihm ein Lächeln, als sie seine Hand nahm, und ausstieg. „Du weißt doch, es ist mir ein Vergnügen.“, säuselte der Blonde. „Aber du bist doch nicht mein Chauffeur.“ „Nicht offiziell zumindest.“ Sie lachten kurz, ehe Nami den Stift in der Tür nach unten drückte, und sie zuwarf. Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete sich die Orangehaarige, und machte sich auf den Weg, noch den Bus zu erwischen. Eigentlich ein ganz normaler, fast langweiliger Nachmittag. Bis zu dem Punkt, am dem Sanji wieder in seinen Wagen steigen wollte. Er hatte Nami noch kurz nachgesehen, ehe sie in den Bus stieg, und dieser weiterfuhr. Er griff in die Tasche seines schwarzen Kurzmantels, und fischte lediglich eine Packung Kaugummi hervor. „Hm?“ Sanji suchte in der anderen Tasche, fand aber nur eine halbvolle Packung Streichhölzer. Kein Autoschlüssel. Ein kurzer Blick, und er sah ihn. Sein Schlüssel mit der kleinen, gelben Ente aus Plüsch als Anhänger am Bund lag vor dem Beifahrersitz im Fußraum. Er war ihm offenbar aus den Fingern gerutscht, als er Nami aus dem Auto geholfen hatte. „Nein. Nein, nein, nein, nein…“ Sein Herz, eben noch in sein Hosenbein gerutscht, war zurück an seinem Platz und hämmerte jetzt wild gegen seine Brust. Panisch sah er sich um, als würde auf wundersame Art und Weise ein Ersatzschlüssel auftauchen. Natürlich passierte es nicht. Auch das Ziehen am Türgriff half ihm nicht weiter. So eine Überraschung. Trotz der Kälte stieg ihm der Schweiß auf die Stirn. Panik erfasste ihn, und einen Augenblick lang war er kurz davor, laut zu schreien oder einfach loszuweinen. „Ganz ruhig… ganz ruhig… ganz ruhig…“ Mit jeder Silbe wurde er nervöser. Seine Hände zitterten schon. Eine Sekunde lang spielte er mit dem Gedanken, ob er wohl eine seiner Scheiben einschlagen oder eintreten könnte. Lächerlich. Selbst wenn er es schaffen würde, müsste er eine neue Scheibe bezahlen, und da zeigte sich bei ihm der vorhandene Geiz. Sanji versuchte tief durchzuatmen. Es klang eher wie ein ersticktes Röcheln. Da. Auf der anderen Straßenseite gab es ein Autohaus. Ob die ihm helfen konnten? Wenn nicht, konnten sie zumindest irgendwo anrufen und um Hilfe bitten. Eilig überquerte er die Straße, wurde dabei um ein Haar von einem Transporter angefahren. Der hupte ihn zwar energisch an, aber Sanji ignorierte es, und hetzte zu dem Gebäude mit den großen Fensterscheiben. Etwas außer Atem betrat er den großen hellen Verkaufsraum, in dem ein paar Mitarbeiter an Schreibtischen saßen, und ihn gleich freundlich begrüßten. Hier drin war es wenigstens warm. Draußen war ihm der eisige Wind schon unter den Mantel gekrochen. Er trat auf einen der Herren in Anzügen zu, der an seinem Schreibtisch saß, und zu ihm aufblickte. „Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte der Mann mit der doch ziemlich unseriös wirkenden Tolle. Der Blonde schilderte ihm sein Problem so schnell wie möglich. Wie dumm er sich doch in diesem Augenblick vorkam. Der Mitarbeiter nickte. „Usopp? Komm mal her.“ Ein langnasiger Mann mit schwarzen, dichten Locken kaum zu ihnen. „Hast du Werkzeug, um einen Mercedes, älteres Baujahr, zu knacken?“ Usopp schüttelte der Kopf. „Von dem Modell gar nichts. Tut mir leid.“ Sanjis vorher noch vorhandener Funken Hoffnung schwand sofort. Musste er also doch die Scheibe einschlagen? „Ich könnte Ihnen noch die Nummer des Automobilclubs anbieten“, meinte der Mann am Schreibtisch. „Mir ist jeder Recht, der helfen kann…“ Der Mann, auf seinem Namensschild stand wohl so etwas wie „Franky“, notierte ihm eine Telefonnummer auf eine Visitenkarte, die ihm der Blonde dankend aus den Fingern fischte. Er stellte sich in den kleinen Vorraum, und wählte die Telefonnummer. Fast sofort nahm jemand ab, und eine angenehme Frauenstimme erklang. „Automobilclub. Nico Robin mein Name. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“ Ungläubig sah Sanji auf sein Handy. „Uh…Robin?“ „Sanji-kun, bist du es?“ „Ja, ich bin’s…“ Er wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Seine Freundin Robin hatte ihm grade letzte Woche erzählt, dass sie als Telefonistin beim Automobilclub arbeitete. Und hatte sie ihm nicht auch geraten, eine Mitgliedschaft in Erwägung ziehen? „Was ist denn passiert?“, fragte sie freundlich. „Ich hab mich ausgesperrt aus meinem Wagen. Meine Schlüssel liegen drin…“ Seine Stimme zitterte. „Wenn ich jemanden vorbeischicke, kostet dich das als Nicht-Mitglied eine Menge Geld.“, meinte sie sachlich. Sanji seufzte. „Und, lass mich raten, es ist gratis, wenn ich dabei bin?“ „Leider ja.“ Warum wurde man eigentlich immer erst dann Mitglied im Automobilclub, wenn einem so etwas selten Dämliches passierte? Das würde eine nette Anekdote werden, wenn Sanji später einmal über diesen Vorfall lachen konnte. Auch wenn ihm im Moment ganz und gar nicht zum Lachen zumute war. „Ich schau mal nach, ob jemand in der Nähe ist“, sagte Robin, nachdem sie all seine Daten aufgenommen hatte. Erneutes Klackern der Tastatur. „Hm. Ja, ein Mitarbeiter ist in der Nähe.“ „Wie schnell kann er hier sein?“ Der Blonde ging nicht auf das verdächtige Kichern der Schwarzhaarigen ein. „Innerhalb der nächsten halben Stunde.“ „Zum Glück…“, seufzte Sanji erleichtert. „Gut, Sanji-kun. Bleib einfach weiter erreichbar, er ist unterwegs.“ „Ja…danke, Robin.“ „Das ist doch mein Job.“ Die Nervosität baute sich kaum ab. Trotzdem benutze er dieses Mal sogar die Fußgängerampel, um die Straße zu überqueren. Er lehnte sich gegen seinen Wagen, und vermied es, durch die Scheibe zu sehen. An seine Blödheit wollte er wirklich nicht erinnert werden. Sein Telefon klingelte. „Hallo?“ „Hallo, hier Automobilclub. Ich bin in fünf Minuten bei Ihnen.“ Oh. Nein. „Zoro?“ „Sanji?“ „Du bist… du arbeitest… oh verdammt.“ „Ach, du bist der Trottel, der sich ausgesperrt hat?“ „Halt die Klappe! Kannst du niemand anderen schicken?“ „Nein, auf die müsstest du sicher an die zwei Stunden warten.“ „Super…“ „Oder schaffst du es ohne mich?“, feixte Zoro. „Sehr witzig. Findest du überhaupt hierher, oder hast du dich schon verfahren?“ Wie konnte jemand mit einem derart schlechten Orientierungssinn so einen Beruf ergreifen? „Tse! Als ob ich den Weg nicht wüsste!“ „In 100 Metern links abbiegen“, sagte eine helle, elektronische Frauenstimme. „Bwahahaha!“ „Ich kann auch wieder umdrehen!“ „Ich warne dich!“ „Ja, ja. Bis gleich.“ Dann legte er auf. Von allen Menschen aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis war Roronoa Zoro wohl der Letzte, der er von seinem „Missgeschick“ erfahren sollte. Sie hatten eine doch sehr spezielle Beziehung zueinander. Sicher, sie waren Freunde. Aber Freunde, die sich ständig stritten, oder auch mal einen Show-Kampf lieferten. Warum musste ausgerechnet er sein Auto aufknacken? Wieso arbeitete er überhaupt da? Ach ja. Robin hatte ihm empfohlen, sich dort zu bewerben. Und so einen grummeligen, ständig mies gelaunten Kerl stellten sie ein? Sie würden noch sehen, was sie sich mit ihm eingebrockt hatten. Tatsächlich bog nach fünf Minuten der gelbe Servicewagen des Automobilclubs in die Straße ein. Zoro parkte neben seinem Wagen. Verflucht. Egal, wie gerne er dem Grünhaarigen mal den Hals umdrehen wollte – ein Stein fiel ihm vom Herzen, als er ihn aussteigen sah. Doch nur so lange, bis er sein überhebliches Grinsen bemerkte. „Ich dachte, die schicken mir einen gelben Engel, keinen grünen Marimo.“ „Haha. Du bist so witzig, Blondie.“ „Jetzt red nicht so viel. Mach lieber mein Auto auf.“ „Immer mit der Ruhe…“ Zoro öffnete den Kofferraum seines Wagens. Darin befand sich eine Art Schrank aus Plastik, mit etlichen Schubladen. Eine von ihnen zog er nach kurzem Überlegen auf, und suchte darin nach dem passenden Werkzeug. Er zog eine dünne, gebogene Metallstange hervor, und etwas, das aussah wie ein Schraubenzieher. „Bist du sicher, was du da tust?“ „Absolut sicher. Vertraust du mir nicht?“ „Willst du das wirklich beantwortet haben?“ Zoro schob den Schraubenzieher zwischen Gummi und Fahrertürscheibe. Dann schob er die Metallstange in die Lücke, und begann, sie einige Male hin und her, und nach oben und unten zu bewegen. „Marimo, wenn du mein Auto schrottest…“ „An dem Ding ist noch etwas nicht kaputt?“, witzelte Zoro. „Lass mein Auto in Ruhe, Baka!“ „Jetzt fang mal nicht an zu weinen.“ „Ich weine nicht!“ Seine Augen glänzten allerhöchstens etwas mehr als üblich. Auch wenn seine Nerven kurz vorm Zerreißen waren. Und die Gegenwart des anderen half da wenig. Eigentlich schien es ihn nur noch mehr zu beunruhigen. Doch da musste er jetzt wohl oder übel durch. „Fertig.“ Ein Klacken war zu hören, als der Stift des Schlosses nach oben schnappte. Die Tür war auf. Mit großen Augen sah der Blonde von der Tür zu Zoro, und wieder zurück. Es hatte kaum eine Minute gedauert. „Da.“ Zoro öffnete die Tür als Beweis. Sanji wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte das Gefühl, ein einfaches „Danke“ würde nicht ausreichen, um zu zeigen, wie er sich im Moment fühlte. Eine tonnenschwere Last schien ihm vom Herz gefallen zu sein. „Marimo…“ Sanji schlang ohne Vorwarnung die Arme um den Größeren. „Danke, Baka…“, murmelte der Blonde, und drückte sein Gesicht gegen die breite Brust. Er spürte und hörte das leise, kehlige Lachen Zoros. Eine Hand legte sich auf seinen Kopf, strich ihm durchs blonde Haar. „Ist doch gut. Dafür bin ich da.“ Seine Stimme hatte plötzlich einen völlig anderen, beruhigenden Klang. „Wenn du nur einen Ton darüber verlierst, bring ich dich um…“ „Schon verstanden.“ Wieder dieses Lachen. Sanji sah auf, erwiderte das Lächeln des anderen. „Du weißt, wir hassen uns?“ „Natürlich tun wir das.“ „Also…ich hasse dich.“ Sanji griff sich Zoros Shirtkragen, zog ihn zu sich. „Und wie ich dich hasse…“ Als Beweis für seine tiefe Abneigung drückte er Zoro seine Lippen auf. „Bedankst du dich so bei jedem?“, grinste er. „Nur bei grünhaarigen Idioten, die mir das Auto aufsperren.“ „Soll ich die Tür nochmal schließen?“ Sie waren definitiv Freunde, mit einer sehr speziellen Beziehung. „Sag mal, kann ich dich jetzt mit >mein Engel< ansprechen?“ „Wenn du willst, dass ich dir die Flügel stutze?“ ~OWARI~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)